Ein Veloförderprogramm für den Kanton Zürich

"Bei keiner anderen Erfindung ist das Nützliche mit dem Angenehmen so innig verbunden wie beim Fahrrad", so der Autobauer Adam Opel.
Viele Eltern haben aber - nicht einmal zu Unrecht - Angst, ihre Kinder mit dem Velo irgendwo hin fahren zu lassen. Selbst wenn vor ihrer Haustüre und am Zielort ein sicheres Stück Veloweg vorhanden ist. Der Grund liegt meist darin, dass dazwischen - oft ausgerechnet an gefährlichen Kreuzungen - Lücken im Radwegnetz bestehen. Gerade auf Stufe Gemeinde muss leider auch heute noch immer wieder beobachtet werden, dass ausgerechnet an Stellen wo in engen Verhältnissen eine gute (sichere) Radverkehrsführung besonders nötig wäre, gar keine Lösungen für den Veloverkehr existieren.

Die im Förderprogramm vorgesehene Koordinationsstelle wird gerade da besonders wertvolle Dienste leisten. Wissen wird ausgetauscht, Know-How aus Fachverbänden, Gemeinden und dem Kanton den jeweils anderen zugänglich gemacht. Dies ist hoffendlich nicht auf ewig nötig, weshalb die Befristung auf 10 Jahre Sinn macht.

Mit dem Veloförderprogramm leisten wir einen angemessenen, wertvollen und letztendlich sogar Kosten sparenden Beitrag an die Lösung folgender Probleme:

1. Mehr Platz auf der Strasse für all jene, welche auf ein Motorfahrzeug angewiesen sind.
Unsere Landreserven sind nicht unerschöpflich. Auf dem gegebenen Raum leben immer mehr Menschen. Und diese wollen immer mehr Mobilitätsbedürfnisse befriedigt haben. Jede Person, die zu Fuss oder auf sicheren und klar kommunizierten Wegen per Fahrrad verkehrt, entlastet die Strasse.

2. Übergewichtige Menschen sind öfter krank und auch für den Staat eine finanzielle Hypothek. Wer sich im Alltag viel bewegt, zum Beispiel auf dem Velo, neigt weniger zu Fettleibigkeit und ist auch allgemein eher gesund.

3. Die Koordinationsstelle führt wie ausgeführt zu mehr Wissen und damit zu effizienterem Mitteleinsatz in den Gemeinden.

4. Wer in jungen Jahren im Alltag auf sicheren Routen lernt, sich im Verkehr zu bewegen, ist auch später als Lenker anderer Verkehrsmittel kompetenter. Und die Selbständigkeit der Kinder und Jugendlichen wird überdies deutlich gefördert.

Noch ein paar Worte zu Vorbehalten meiner Vorredner:

Ja, Velowege werden vor allem auf dem Land oft wenig genutzt. Wie auch die übrigen Landstrassen. Das Problem liegt aber genau darin, dass Radwege oft ein Flickwerk kleinster Streckenabschnitte darstellen. Es gibt eben kein gutes, zusammenhängendes Radwegnetz! Wer ein paar hundert Meter auf der rechten Strassenseite einen Radweg vorfindet, dann die Strassenseite wechseln müsste, wiederum wenig später gar keine Radwege mehr sieht oder schliesslich auf Zick-Zack-Wegen durch Wohnquartiere geführt wird, bleibt selbstverständlich beim nächsten mal gleich auf der Strasse. Gerade das zeigt ganz klar auf, dass das vorliegende Programm mit der Koordinationsstelle absolut nötig ist. Ganz besonders für Landgemeinden.

Velofahrer sollen alles Verkehrsrowdys sein. Es stimmt sicher, dass Rad Fahrende vielfach in die Illegalität gedrängt werden. Gedrängt! Denn kaum jemand verhält sich gerne illegal. Niemand bezahlt gerne eine Busse. Weder Automobilisten für falsches Parkieren oder zu schnelles Fahren, weder Sie hier im Saal, wenn sie Montag für Montag als Fussgängerinnen das Rathaus verlassen und ohne auf den vortrittsberechtigten Veloverkehr zu achten auf das Limmatquai hinaustrampeln. Velo fahrende Menschen sind nicht besser und nicht schlechter wie alle anderen Menschen. Übertretungen passieren, doch will ich weder alle Automobilisten als Raser bezeichnen noch sind alle Velo fahrende Rowdys. Helfen sie Allen, sich mehr an Regeln zu halten. Das können Sie mit besseren, sichereren Radwegen. Mit dem vorliegeden Förderprogramm zum Beispiel.

Sagen wir alle JA zum Veloförderprogramm, so dass die - wie Opel richtig betont hat - angenehmste und nützlichste Erfindung Velo von Allen auf sicheren, legalen Routen benützt werden kann.